– nicht nur, um dem drohenden Verfall des Gebäudes entgegenzuwirken. Mit acht Klassenräumen und einer großen Aula ist das Gebäude ein „Haus der Möglichkeiten“
Das freiwillige bzw. bürgerschaftliche Engagement hat in der Stadt Barth Tradition und leistet in seinen vielfältigen Formen einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft und des sozialen Miteinanders. Die Rahmenbedingungen zur Förderung und Unterstützung dieses Engagements gilt es weiterzuentwickeln, denn, wer am gesellschaftlichen Leben teilnimmt, übernimmt Verantwortung und identifiziert sich mit seiner Heimatstadt. Eine Grundlage für die Ausübung eines Ehrenamts ist: Engagement braucht Räume!
Diese Erkenntnis ist nicht neu, kann aber leider nicht in jeder Kommune auch umgesetzt werden. Während in finanzstarken Kommunen diese Aufgabe zum Teil von eigenen Fachstellen wahrgenommen wird und den Akteuren bürgerschaftlichen Engagements alle erforderlichen Ressourcen von der Stadt zur Verfügung gestellt werden können, sieht es in finanzschwachen Kommunen ganz anders aus. Hier muss der Euro dreimal umgedreht werden, bevor er ausgegeben werden kann. Die Stadt Barth gehört leider nicht zu den finanzstarken Kommunen. Auch wenn in der Stadtvertretung immer wieder um Unterstützung der örtlichen Vereine gerungen wird, sind und bleiben die Vereine und bleibt auch das sonstige bürgerschaftliche Engagement weitestgehend auf sich allein gestellt. Hier fehlt es am Nötigsten: nicht an moralischer, aber doch an finanzieller Unterstützung. So sind die Vereine teilweise immer noch in Provisorien untergebracht. Für Letzteres gibt es nun eine Lösung.
Hinter alledem steht die Idee, Barther Bürgerinnen und Bürger anzuregen, mehr Mitverantwortung für die Gestaltung des Gemeinwesens zu übernehmen, um das soziale, wirtschaftliche und kulturelle Miteinander in der Stadt zu bereichern und die ehemalige Diesterweg-Schule zu einem Zentrum bürgerschaftlichen Engagements der Stadt und des regionalen Umfeldes zu entwickeln.
Das Gebäude soll verschiedenen Alters- und Interessengruppen die Möglichkeit für Treffen und Betätigung und den Rahmen für Veranstaltungen unterschiedlicher Art und darüber hinaus generationsübergreifende Lern-, Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten. Auch an künstlerische Betätigung im Rahmen der Möglichkeiten sollte gedacht werden. Dabei soll der ursprüngliche Charakter des Gebäudes erhalten bleiben.
I. Projektskizze
Konkret bedeutet das:
In die im Erdgeschoss des Gebäudes links gelegenen beiden Räume wird die WOBAU mit der Verwaltung ihres Geschäftsbereichs BARTH APPART mit den Schwerpunkten technische Immobiliendienstleistungen und Housekeeping einziehen, um den Betrieb der „Diesterweg-Schule“ ohne Einstellung zusätzlicher Verwaltungsmitarbeiter managen zu können.
Die im Erdgeschoss des Gebäudes rechts gelegenen beiden Räume werden für die Einrichtung eines Cafés als offene Einrichtung genutzt, die allen Alters- und Interessengruppen der Stadt für zwanglose Treffen und Begegnungen zur Verfügung steht.
Sämtliche im ersten Obergeschoss gelegenen vier Räume und der im zweiten Obergeschoss des Gebäudes hinten rechts gelegene Raum wird die WOBAU als Tagungs- und Seminarräume mit entsprechender Technik ausstatten und die Räume zur temporären Nutzung für generationsübergreifende Lern-, Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten und auch künstlerische Betätigungen zur Verfügung stellen. Die Idee dabei ist, u.a. die Kreisvolkshochschule, Außenstelle Barth, als Nutzer zu gewinnen. Die Räume können zudem von Barther Vereinen, Initiativen und auch Parteien genutzt werden. Für interne Veranstaltungen wird ein Nutzungsentgelt erhoben, für Veranstaltungen, die sich an alle Barther Bürger*innen richten, geschieht dies auf freiwilliger Basis.
Den im zweiten Obergeschoss des Gebäudes vorne rechts gelegenen Raum wird die WOBAU zur dauerhaften Nutzung vermieten.
Die im zweiten Obergeschoss in der Gebäudemitte gelegene Aula wird die WOBAU als Veranstaltungs-, Tagungs- und Seminarraum mit entsprechender Technik und den im zweiten Obergeschoss links gelegenen Raum als Buffetraum mit Aufwärmküche und Theke ausstatten.
Die Räumlichkeiten dienen der temporären Nutzung. Der Buffetraum kann bei im ersten Obergeschoss und in der Aula stattfindenden Tagungen und Seminaren oder auch bei einer Nutzung der Aula zu Veranstaltungszwecken, wie Familienfeiern, (Hochzeiten und Geburtstagen) oder Vereins- und Abschlussfeiern, mit gebucht werden. Hier kann der Caterer das Buffet ungestört vorbereiten und können die Veranstaltungsteilnehmer auch bewirtet werden.
II. Umsetzung des Projekts
Die Umsetzung des Projekts erfolgt schrittweise:
Im Frühjahr 2020 wird die WOBAU die im Erdgeschoss des Gebäudes links gelegenen beiden Räume renovieren.
In den im Erdgeschoss des Gebäudes links und rechts neben dem Hintereingang gelegenen beiden Räumen wird die WOBAU Sanitärräume einrichten.
Bis zum Beginn der Heizperiode 2020/21 wird die WOBAU eine neue bedarfsgerechte Heizungsanlage einbauen und alle zum Erhalt der Gebäudesubstanz erforderlichen Notmaßnahmen durchführen.
In den im Erdgeschoss des Gebäudes rechts gelegenen beiden Räumen wird das Café eingerichtet.
Parallel dazu kümmert sich die WOBAU um die Einwerbung von Fördermitteln für die Gebäudesanierung und -ausstattung, u.a. für Dach- und Fassadensanierung, Einbau neuer Holzfenster, Austausch der Haustechnik, Errichtung von Sanitärräumen, Sanierung von Außen- und Innentreppenanlagen, barrierefreien Gebäudezugang, Einbau eines Plattformlifts und die Sanierung der einzelnen Räume sowie die beschriebene Gebäudeausstattung.
Der weitere Projektfortschritt wird davon abhängen, ob und in welchem Umfang Fördermitteln zur Verfügung gestellt werden und ggf. auch von der Bereitschaft der WOBAU zur Vorfinanzierung des Projekts.